International
24.06.2019

Berliner Sommerdialog 2019 - Die Rolle der externen Akteure in der MENA-Region

Vom 18. bis 19. Juni nahm CRISP am "Berlin Summer Dialogue 2019 Post-Conflict Reconstruction: A Window of Opportunity? Die Rolle der externen Akteure in der MENA-Region" teil.

Vom 18. bis 19. Juni nahm CRISP am "Berlin Summer Dialogue 2019 Post-Conflict Reconstruction: A Window of Opportunity? Die Rolle der externen Akteure in der MENA-Region" teil. Die Konferenz wurde von der Stiftung Entwicklung und Frieden (sef) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) organisiert und fand im sogenannten "Roten Rathaus", einem der berühmtesten historischen Wahrzeichen Berlins, statt.

Die Region des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA) wird seit Jahrzehnten von zahlreichen Kriegen und bewaffneten Konflikten erschüttert. Es ist die Zivilbevölkerung, die die Hauptlast dieser komplexen Konflikte trägt. Darüber hinaus hat die Instabilität in den Konfliktländern erhebliche Ausstrahlungseffekte auf die Nachbarstaaten in der Region und darüber hinaus. In Syrien und Jemen herrschen derzeit brutale Kriege, die katastrophale Auswirkungen auf die Bevölkerung haben. Auch im Irak, in Afghanistan und im Libanon haben verschiedene Konflikte in jüngster Zeit nachhaltige Schäden verursacht.

Der Berliner Sommerdialog brachte Praktiker aus Politik und Zivilgesellschaft mit Wissenschaftlern zusammen, um lösungsorientierte Fragen zu erörtern und dabei Lehren aus dem früheren internationalen Engagement beim Wiederaufbau in der Region zu ziehen. Die meistdiskutierten Fragen waren: Wie kann das Engagement der internationalen Gemeinschaft in der MENA-Region einen nachhaltigen friedensfördernden Effekt in diesen Gesellschaften haben? Welche Faktoren sollten internationale Akteure berücksichtigen, um zu vermeiden, dass sie durch ihre kurzfristige Krisenreaktion unbeabsichtigt bestehende Konfliktlinien verfestigen oder neue schaffen? Welche konkreten Prioritäten sollten sie für ihren Beitrag zum Wiederaufbau wirtschaftlicher und sozialer Strukturen setzen, die eine friedliche Entwicklung tragen? Und was kann getan werden, um den Diskurs über eine dringend notwendige Reform des Gesellschaftsvertrags in den MENA-Ländern konstruktiv zu unterstützen?

Eine der anregendsten Sitzungen war die Podiumsdiskussion "Nachhaltige Transformation von Gesellschaften - damit es funktioniert" zwischen einem Friedensaktivisten aus Tripolis, einer Menschenrechtsanwältin aus Erbil, einem Forscher des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) und einem Vertreter der FES Tunis. Die Podiumsteilnehmer erörterten, dass die jüngsten Forschungsergebnisse zeigen, dass die internen Konfliktursachen in der MENA-Region vor allem in den überholten Gesellschaftsverträgen liegen, die durch Korruption, schlechte Regierungsführung und soziale Ausgrenzung gekennzeichnet sind. Es wurden die Fragen aufgeworfen, wie die Entwicklung friedlicher Gesellschaften auf lange Sicht aussehen könnte. Welcher Fahrplan sollte von den lokalen Akteuren auf lange Sicht aufgestellt werden?

Wir freuen uns auf eine fruchtbare Diskussion beim nächsten Sommerdialog im Jahr 2020.